Imkern macht nicht reich, aber glücklich!

Archiv 2019

"Der Fehler steht hinter dem Kasten"

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Von der Bienenzucht zum Insektenschutz

Bekannte Imkerin Dr. Pia Aumeier sprach am 24. November 2019 vor 75 Harzer Imkern über Fehler bei der Bienenhaltung 

Von Hans-Herwig Schlottke 

Goslar. Dr. Pia Aumeier ist jedem Imker in Deutschland ein Begriff. Die engagierte Insektenforscherin – 18 Jahre lang war sie Mitarbeiterin der Ruhr-Universität Bochum – und couragierte Imkerin war am Sonntag in Goslar zu Gast. Auf Einladung des Imkervereins hielt sie vor 75 Fachzuhörern einen kritischen Vortrag über Arbeitsweisen und Fehler in der Imkerei. 

Pia Aumeier nahm kein Blatt vor den Mund. In klarer bis drastischer Ansprache machte sie den Bienenzüchtern des Harzes klar, dass Verluste von Bienenvölkern besonders im Winter meist nur einen Schuldigen haben, nämlich den Imker selbst. „Der Fehler steht hinter dem Kasten“, hat Pia Aumeier ihren Vortrag überschrieben, und meinte natürlich den Bienenzüchter, der seine Arbeiten an seinen Nutztieren in der Regel von der Rückseite des Bienenstocks aus erledigt. 

Die Bochumerin räumte gleich mit einem Vorurteil auf, und zwar mit der Unterteilung der Hautflügler in gute Bienen, das sind die Honigbienen, die Hummeln und eventuell noch viele Wildbienenarten, und die bösen Plagegeister, die Wespen. Die sind bei den Imkern nicht gern gesehen, schnappen sie sich doch als Fleischfresser zur Ernährung ihres Nachwuchses die eine oder andere Honigbiene. Pia Aumeier hatte augenzwinkernd eine Lösung für das Wespenproblem parat: „Hängen Sie einen Hornissenkasten im Garten auf. Wespen mögen keine Hornissen.“ 

Der Wissenschaftlerin liegen alle Insekten am Herzen. Ihr Appell an die Imker: „Lösen Sie sich gedanklich von den eigenen Honigbienen. Raffen Sie sich zum allgemeinen Insektenschutz auf!“ 

Im Vortrag ging es allerdings in erster Linie um die Imkerei. Welche Fehler hat Pia Aumeier, die selbst mehrere Hundert Bienenvölker in ihrer Obhut hat, bei den Bienenzüchtern und -haltern ausgemacht? Die Bandbreite der möglichen Fehler ist groß, aber keiner hat so fatale Folgen wie die falsche oder gar unterlassene Bekämpfung der Varroamilbe. Dieser Schädling wurde vor 40 Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt. Er ist bei Nichtbehandlung in der Lage, ganze Bienenpopulationen auszurotten. 

Es gibt viele Arzneien und Varroabekämpfungsmittel, die in den vergangenen Jahrzehnten auf den Markt gekommen sind. Einige sind mittlerweile wieder verboten worden, andere werden noch genutzt. „Deren Wirksamkeit ist zumeist fraglich“, sagte die Pia Aumeier. 

Für sie gibt es drei Behandlungsschritte, die einen anhaltenden Erfolg versprechen: Im Frühling und Frühsommer muss die Drohnenbrut herausgeschnitten und vernichtet werden, denn in den Drohnenzellen nisten sich vornehmlich die Milben ein. „Für die Begattung der Königinnen bleiben immer noch genügend Männer über“, beruhigt die Fachfrau die Imker. 

Die zweite Milbenbekämpfung erfolgt erst nach der Honigernte im August und im September. Ameisensäure wird in den Bienenstock eingebracht. Und schließlich im Dezember, wenn die Bienenvölker nach den ersten Frostnächten keine Brut mehr haben, wird Oxalsäure auf die eng zusammensitzenden Bienen geträufelt. Beide Säuren töten Milben, greifen die Bienen aber nur in geringem Maße an.


Sommerfest bei Familie Beuleke

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Impressionen vom traditionellen Sommerfest des Imkervereins Goslar, am 18.08.2019 bei Imkerfamilie Beuleke in Westerode.


Imkerschnack bei Imkerfamilie Demuth in Hahndorf

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Am 21.07.2019


KreKi 2019

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Am 22.06.2019 fand das Kreatives Kinderfest KreKi auf der Kaiserpfalzwiesestatt und der Imkerverein Goslar war wieder dabei !


Pflanzenschutz birgt Gefahren für Honigbiene

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Vortrag von Prof. Dr. Dr. Randolf Menzel, am 16. März 2019 um 16.00 Uhr, im Lindenhof.

Prof. Menzel warnt: Pflanzenschutz birgt Gefahren für Honigbienen 

Imkerverein Goslar lädt Imker, Landwirte, und Naturschutzverbände zum Vortrag über „Neonicotinoide“ ein – Mehr als 110 Zuhörer im „Lindenhof“ 

Goslar. Über die Gefahren von „Neonicotinoide“ für die Honigbienen sprach Prof. Dr. Dr. Randolf Menzel aus Berlin, eine weltweit anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Gehirnforschung bei Bienen, in Goslar. Der Imkerverein Goslar hatte Randolf Menzel zum Vortrag in den Harz eingeladen und dazu die Imker der Region, Landwirte, Landfrauen und Vertreter von Naturschutzverbänden. Mehr als 110 Zuhörer füllten Saal im „Lindenhof“. 

Der Neurobiologe Menzel erforscht seit Jahrzehnten das Gehirn der Bienen, dieses ein Kubik-Millimeter kleine Gebilde mit seinen eine Million Nervenzellen. In diesem Gehirn gibt es ein Areal, das für das Lernen und für das Gedächtnis zuständig ist. 

Bienen müssen täglich neu lernen und das Erlernte speichern. Sie fliegen frei außerhalb des Bienenstocks. Dabei müssen sie effizient und energiebewusst vorgehen und sich den ständig wechselnden Bedingungen in der Natur anpassen. Und sie müssen am Ende ihres Ausflugs auch den Weg zurück ins heimische Nest finden. „Dieses Wissen ist ihnen nicht angeboren, das müssen sie jeden Tag aufs Neue lernen.“ Prof. Menzel: „Darin drückt sich die Intelligenz der Bienen aus.“ 

Doch hier kommen die Neonicotinoide negativ ins Spiel. Prof. Menzel hat erforscht, dass diese Mittel im Lern- und Gedächtnisteil des Gehirns der Bienen Veränderungen bewirken und den Insekten die Orientierung rauben. In Versuchen, bei denen Bienen kleine Antennen auf den Rücken geklebt und sie dann mit Radar verfolgt wurden, hat Menzel herausgefunden, dass Bienen ihren Heimweg nicht mehr finden, wenn sie zuvor an neonicotinoide-haltigen Zuckerlösungen geschleckt haben. 

In Frankreich sind Neonicotinoide gänzlich verboten. In Deutschland dürfen einige von ihnen noch verkauft und angewendet werden. „Wobei es auch hier schon erhebliche Einschränkungen gibt“, wie ein Landwirt in der Diskussion anmerkte. 

Was für die einzelne Biene katastrophale Auswirkungen haben kann, ist vom Bienenvolk als Ganzes in der Regel zu verkraften, so die Erkenntnisse von Prof. Menzel. „Ein Bienenvolk ist robust.“ Und wenn in der Haupttrachtzeit von 50.000 Bienen in einem Bienenstock 5000 fehlen, wird das der Imker möglicherweise gar nicht bemerken. 

Die Gefahr liegt im Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Da wird durch Neonicotinoide die Lern- und Gedächtnisleistung der Bienen gestört, die Kommunikationsfähigkeit im Stock eingeschränkt und schließlich kommen die gefürchteten Varroa-Milben hinzu, die sich im Bienenvolk vermehren. Alles zusammen kann zu einem plötzlichen Zusammenbruch eines Bienenvolkes führen. Der Imker sieht am Ende nur die Varroa-Milbe als Schuldige an, weil er die anderen Ursachen nicht erkennen kann. 

Mit kräftigem Applaus bedankten sich die Zuhörer bei Prof. Randolf Menzel für den lebendigen Vortrag. Die Vorsitzende des Imkervereins Goslar, Beate Rommerskirchen, hatte zudem noch Harzer Spezialitäten als Wegzehrung für den Gast aus Berlin dabei.

Text u. Fotos: Hans-Herwig Schlottke


Jahreshauptversammlung 2019

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Freitag, 25. Januar,19.00 Uhr im Gemeindesaal St. Peter, Sudmerberg

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung informierte der 1. Vors. und die Obleute über die Ereignisse des abgelaufenen Jahres und anstehende Vorhaben. Im Mittelpunkt stand die Jubilarehrung.

Für 15 jährige treue Mitgliedschaft im Imkerverein Goslar wurden geehrt: Eduard Borchers, Carl-Ludwig Reuss, Michael Schmidt und Christian Eggers.

Aufgrund der beruflichen Belastung bat Swen Weißhaupt um Verständnis dafür, daß er einen Schritt zurücktreten möchte.

Die Mitgliederversammlung wählte daraufhin die bisherige Stellvertreterin Beate Rommerskirchen zur 1. Vorsitzenden und Swen Weißhaupt zum 2. Vorsitzenden.




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