Warnung vor der „easyBeeBox“

Liebe Bienenfreunde, es gibt nun eine weitere „Erfindung“ zur Bienenhaltung, auf die gut hätte verzichtet werden können. Es ist nicht meine Art, anderen Menschen zu sagen, wie sie ihre Bienen unterbringen und ich bin neugierig und tolerant gegenüber unterschiedlichen Betriebsweisen. Wenn es aber um das Wohl der Bienen geht, sehe ich bei der „easyBeeBox“ große Gefahren:

1. „easy“ bedeutet „einfach“. Den Interessenten wird der Eindruck vermittelt und so ist es in der Beuten-Anleitung auch formuliert, dass jeder ohne Vorwissen Bienen halten kann. Mit dieser Beute könne man imkern, ohne mit den Bienen in Kontakt zu kommen, da vor der Bearbeitung eine Bienenflucht die Bienen aus dem sogenannten Behandlungsraum/Honigraum geschleust werden.

2. Die angepriesene Beute hat Defizite in der baulichen Konstruktion. Der Einraumbeute fehlt Platz zum Erweitern: der Brutraum ist mit 7 DNM-Waben recht klein, Schwärme sind aus Platzmangel vorprogrammiert. Der daneben liegende Honigraum reicht nicht für eine umfangreiche Vorratshaltung.

3. Es wird explizit damit geworben, dass die Beute nicht vornehmlich zur Honigernte konzipiert ist. Damit übersehen die Erfinder, dass eine Honigernte sehr wohl nötig ist, weil gewisse Honige der Bienengesundheit schaden oder zu Komplikationen führen (Raps- und Melizitosehonig kandiert, Waldhonige belasten usw.).

4. Der vorgesehene Naturwabenbau überfordert oft Jungimker, da Kontrollen von Schwarmneigung, Weiselrichtigkeit und Futtervorrat schwieriger sind. Durchsichten im Brutraum scheinen nicht vorgesehen und wären umständlich, da die Waben an das Sichtfenster angebaut werden.

5. Eine biotechnische Varroabehandlung (Drohnenbrutschnitt, TBE) ist hier nicht möglich.

6. Diese Bienenbeute wird zu Enttäuschungen führen, die mit 300,- € pro Stück teuer bezahlt wird.

 Aber schließlich wird der Rat gegeben, bei Schwierigkeiten soll ein Imker zu Hilfe geholt werden. Besser wäre es, sich eigene Imkerkenntnisse anzueignen und bewährte Beutensysteme zu nutzen.

Dieser Kommentar basiert auf dem Artikel von Stefan Haasenleder
(bienen&natur vom 06.04.2021).

Komentar von B. Rommerskirchen